Die Gartenschau ist eine einmalige Chance und sehr günstige Gelegenheit für Lindau, sich als grüne Gartenstadt zu zeigen, zu erhalten und zu bewähren.
Der jetzt abgeschlossene Wettbewerb zur Hinteren Insel hat ein sehr gutes Ergebnis erzielt.
Wir sehen eine ausgewogene Balance zwischen dem Erhalt von öffentlichem Grün, Bürgerpark, freiem Zugang zum See einerseits und einer wegweisenden Neubebauung, nämlich dem Entstehen eines neuen Stadtteils, andererseits.
Die Hintere Insel ist aufgrund einer optimalen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr durch Stadtbus, Hauptbahnhof, Hafen, Fuß- und Radweg Eisenbahndamm geradezu prädestiniert für das Entstehen eines neuen Stadtteils, der sich baulich an der von vielen Menschen sehr geschätzten Bebauung der Lindauer Altstadt orientieren wird.
Wenn wir die verschiedenen Stellungnahmen zur Bebauung der „Hinteren Insel“ lesen, haben wir den Eindruck, dass der jetzt zum Sieger gekürte Plan falsch gedeutet und missverstanden wird.
Denn jetzt geht es erst um einen Bebauungsplan, also das Festlegen von Grünzonen und Baufeldern, die in den nächsten Jahrzehnten unterschiedlich bebaut werden sollen.
Viele scheinen zu glauben, dass dort jetzt sofort ein Betonghetto entsteht und einfallslose Betonbunkerfassaden errichtet werden. Die jetzt vorliegenden Pläne stellen nicht die künftige Fassadengestaltung und Häuserfronten dar.
Deren Ausgestaltung ist einem nächsten weiteren Verfahrensschritt, dem Realisierungswettbewerb vorbehalten.
Hier sollen Architekten Ideen, Vorschläge und Pläne u.a. für eine feingliedrige Häuser-, Fassaden- und Dächergestaltung vorlegen, so dass eine Fortsetzung, Weiterentwicklung und Wiederspiegelung des alten Inselkerns auf der Hinteren Insel entstehen kann.
Sehr wichtig ist es, dass dieser neue Stadtteil auch lebendig bewohnt wird und nicht zum Ferien- und Zweitwohnungsghetto verkommt. Dies kann nur gewährleistet werden, wenn die Flächen der Stadt Lindau im öffentlichen oder genossenschaftlichem Eigentum verbleiben
Außerdem muss sicher gestellt werden, dass Bürgerpark und Bayerisches Eck Orte der öffentlichen Begegnung werden können, an denen auch die Jugend ihren Platz bekommt!