1.) Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Benachteiligung der elektrisch
betriebenen S-Pedelecs bei der Zufahrt zum Inselkern (Alter Schulplatz) und
Zeppelinstrasse gegenüber zweispurigen Kraftfahrzeugen aufzuheben. Die
jeweiligen Verkehrszeichen (Verbot für Krafträder) Z. 255 sind entsprechend
mit Zusatzzeichen zu ergänzen oder gänzlich abzubauen.
Begründung:
a) Aus Emissionsgesichtspunkten (Lärm, Feinstaub, CO²) sind – nach den
rein muskelkraftbetriebenen Fortbewegungsmittel (zu Fuß, Fahrrad) –
Pedelecs (Fahrradfahren mit Elektrounterstützung) hervorragend geeignet
für den innerstädtischen Individualverkehr. Auch die rein elektrisch
betriebenen S-Pedelecs setzen sich deutlich positiv von ihren Verbrennungsmotor
getriebenen Schwestern ab, wenn es um den urbanen
Kurz-/Mittelstreckenbetrieb geht.
b) Da Zweiräder deutlich weniger Parkfläche einnehmen als andere
Individualverkehrsmittel sind diese in der von Parkplatzsuchverkehr und
-mangel geprägten Insel förderungswürdig.
c) Inselbewohner mit Automobil dürfen nicht besser gestellt werden als
deren Nachbarn mit motorisierten Zweirädern. Zu Letzteren gehören
ebenso S-Pedelecs mit Tretunterstützung höher als 25 km/h, also
Leicht- oder Kleinkrafträder, mit Versicherungskennzeichen. Eine Zufahrt
muss für Anwohner auch am Wochenende und an Feiertagen erlaubt
sein.
2.) Dem Regiebetrieb Parkraumbewirtschaftung wird explizit der Aufgabenbereich
Fahrradabstelleinrichtungen zugeordnet.
Begründung:
a) Aufgrund der verkehrlichen Entwicklung im Hinblick auf elektrobetriebene
Zweiräder, welche in der Regel hochwertig und sehr teuer sind, ist
dem Thema sichere und komfortable Fahrradabstellplätze/-anlagen
mehr Gewicht beizumessen. Diebstahl verursacht hohen wirtschaftlichen
Schaden.
Momentan ist jedes zehnte verkaufte Fahrrad in Deutschland ein Pedelec
– die Tendenz ist steigend. Schon allein aus dieser Tatsache besteht
absoluter Handlungsbedarf.
b) Grundsätzlich ist es aus unserer Sicht sinnvoll, zukünftige Erlöse aus
der Parkraumbewirtschaftung (Parkgebühren, KVÜ).direkt in die Förderung
Klima neutraler nachhaltiger Mobilität einzusetzen. Bisher liegt der
Fokus zur Lösung von Verkehrsproblemen überwiegend auf die Erstellung
kostspieliger Parkhäuser. Modernes Parkraummanagement beschäftigt
sich mit klimafreundlichen Lösungen zur Eindämmung des Individualverkehrs.
Dieser Antrag soll einen Schritt in diese Richtung bewirken!
c) Die klare Aufgabenzuordnung ist Gewährleistung dafür, dass die Stadt
Lindau flexibel und zielgerecht auf die Veränderungen im Mobilitätsverhalten
unserer BügerInnen reagieren kann.
d) U.a. sehen wir jetzt schon eindeutigen Handlungsbedarf beim Neubau
Inselhalle, Inselbahnhof, neuer Bahnhof Reutin oder nach wie vor an
den Endhaltestellen der Stadtbuslinien.
Für die BUNTE LISTE LINDAU:
gez. Matthias Kaiser