Pressemitteilung zum Eichwaldareal

Eichwaldareal: CSU, FW, BU und FDP brechen Befriedungsprozess ab – Kleingärten und Naturschutz bleiben auf der Strecke

Der Befriedungsprozess zum Eichwaldareal sollte den Konflikt um die künftige Nutzung des 80.000 Quadratmeter großen Areals hinter der Therme befrieden. Verwaltung, Stadtrat, Kleingärtner:innen, Bund Naturschutz, Anwohnende sowie Vereine hatten sich fast ein Jahr lang in einem aufwendigen Dialogverfahren bemüht, einen Kompromiss zu finden.

Doch in der Stadtratssitzung am 24. September setzte eine von der CSU angeführte Mehrheit diesem Verfahren ein abruptes Ende. Gegen den ausdrücklichen Vorschlag der Verwaltung, eine überarbeitete, tragfähige Lösung zu erarbeiten, wurde entschieden, das Bauamt zu beauftragen mit der unpopulärsten Variante weiterzuarbeiten. Damit ist der Befriedungsprozess faktisch torpediert – und das gegebene Versprechen an Kleingärtner und Naturschutz gebrochen.


CSU setzt auf Macht statt Verständigung

Der Workshop am Vortag hatte gezeigt: Keine der verbliebenen Varianten C oder G fand Akzeptanz bei Kleingärtner:innen und Naturschutz. Beide reduzieren die bisherigen Gartenflächen auf weniger als ein Viertel – ein „Kompromiss“, der diesen Namen nicht verdient und die Kernforderung der Kleingärtner:innen missachtet.

Statt die Bedenken ernst zu nehmen, hat die Mehrheit aus CSU, Freier Bürgerschaft, Freien Wählern, FDP und BU beschlossen, auf Basis der Variante G weiterzuplanen. Damit wird nicht nur eine Fläche vollständig bebaut, die ohne Genehmigung zum Teil gerodet wurde – es entsteht auch der fatale Eindruck, dass Rechtsverstöße von Investoren nachträglich belohnt werden.


Unsere Haltung als Bunte Liste:

  • Das Versprechen gilt. Wir stimmen keinem Vorschlag zu, den die Gärtner:innen nicht mittragen.
  • Keine Vorteile durch illegale Rodung. Für uns ist klar: Der Bund Naturschutz muss zustimmen können.
  • Transparenz statt Zahlentricks. Jede Planung bedeutet eine massive Aufwertung des Grundstücks von Herrn Schauer. Ob die von der Firma Cima geprüfte „Wirtschaftlichkeit“ realistisch ist, muss offengelegt werden. Zweifel sind berechtigt.
  • Stadtentwicklung mit Augenmaß. Entlang der Bahnlinie können wir uns Gewerbeflächen vorstellen – für neue Branchen, Arbeitsplätze sowie Kletter- und Eisporthalle – ohne weiteren Flächenfraß. Denn im Gewerbeflächenkonzept wird der Stadt perspektivisch ein Defizit an Gewerbeflächen vorhergesagt, der so gedeckt werden kann. Wohnungsbau darf an dieser Stelle nicht zum Deckmantel für Luxuswohnungen werden, die am Bedarf vorbeigehen.


Ein fauler Kompromiss zerstört Vertrauen


Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind ausgerechnet diejenigen, die kompromissbereit waren: Kleingärtner:innen, Anwohnende, Naturschutz. Sie haben sich auf das Verfahren eingelassen, Maximalforderungen zurückgestellt – und erleben nun, dass die CSU ausschert, um eigene Interessen durchzusetzen und Wahlkampf zu führen. So wird Politikverdrossenheit geschürt. Wer soll der Stadt noch glauben.


Unser Angebot


Wir als Bunte Liste sind weiterhin kompromissbereit: Wir sind offen für Lösungen, die Kleingärten, Grünflächen, Naturschutz und wirtschaftliche Interessen gleichermaßen berücksichtigen. Wir sind sogar bereit, die Fläche zum ursprünglichen Preis zurückzukaufen, um eine Lösung im Sinne der Stadtgesellschaft möglich zu machen.


Jetzt gemeinsam Grünflächen sichern!

Wir rufen die Bevölkerung auf, sich hinter die Forderung nach mehr Grün und für einen deutlich größeren Anteil der Kleingärten im Eichwaldareal zu stellen. Das Eichwaldareal ist mehr als ein Grundstück – es sollte ein Stück Lebensqualität, Naherholung und für das Stadtklima sein. Lassen wir nicht zu, dass parteipolitische Machtspiele vor den Kommunalwahlen 2026 über die Köpfe der Betroffenen hinweg Tatsachen schaffen.

Für eine ehrliche Stadtentwicklung. Für Grün statt Machtspiele. Für das Eichwaldareal.

Die Bunte Liste Lindau


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