Die BUNTE LISTE fühlt sich durch die Ergebnisse des Mobilitätskonzepts für die Kleine Landesgartenschau „Natur in Lindau“ (MokoNiL) in ihrer Grundhaltung der Entbehrlichkeit eines monströsen Parkhauses am Karl-Bever-Platz bestärkt.
Und jetzt konnten die anwesenden Bunten StadträtInnen durch die Luftballon-Aktion des Stadtrats Ulrich Jöckel den städtebaulichen Sündenfall vor Ort sehr realitätsnah erahnen, falls dort ein 20 Meter hohes Bauwerk realisiert werden sollte.
Umso mehr, weil die Stadt bei Planungen in der Vergangenheit (z.B. Inselhalle) und auch bei zukünftigen (z.B. Hintere Insel, Cofely-Areal, Berliner Platz) hohe städtebauliche Qualität durch Wettbewerbe unter Einbeziehung der Bürgerschaft erfolgreich einforderte. Warum eine Stadtrats-Mehrheit nun bei der Realisierung des Parkhauses an dieser sensiblen Stelle dieses Prinzip an der Türklinke abgibt, ist unter Einbeziehung rationaler Argumente nicht nachvollziehbar.
Stattdessen wurde mehrheitlich ein qualitativ „einfacher“ Bebauungsplan im Schnelldurchgang erlassen, um sich dann im Ausschreibungsverfahren in die Abhängigkeit eines Bauträgers zu begeben, welcher ein Parkhaus in Fertigbauweise für 13 Millionen Euro plant und komplett erstellt, ohne dass der Stadtrat noch großen Einfluss auf die Grundzüge der Architektur hat. Grund genug für alle Lindauer, diesen Unfug am 10.November zu beenden, um Geld zu sparen und Zeit zu finden für die Erarbeitung vernünftiger Lösungen im Umgang mit den Lindauer Verkehrsproblemen.
Übrigens – für all diejenigen welche nicht anwesend waren und sich die Dimensionen dieses Parkhauses nicht vorstellen können: Als Referenzgröße könnten die 12,5 Meter hohen Lichtmasten auf dem bestehenden Parkplatz dienen.
Matthias Kaiser