Armselig.
Für drei Lindauer Generationen gehört der Alpengarten am Aeschacher Ufer des kleinen Sees zum Stadtbild. Über die zarten Alpenblumen hinweg ist der Blick frei auf die Shilouette unserer Inselstadt. Seit über 90 Jahren ist die Alpengärtnerei Pächter dieses städtischen Grundstücks. Nun hat die Verwaltung den Vertrag gekündigt, um das Grundstück zu vergolden. Damit wird ein Lindauer Traditionsbetrieb in seiner Existenz gefährdet. Die Stadt käme nur durch eine Änderung des Bebauungsplans zu Baurecht. Unter objektiven Gesichtspunkten ist ein Baufenster hier aber nicht zu realisieren. Und eine Gefälligkeitsänderung hätte eine vernichtende Auswirkung auf die politische Kultur Lindaus.
Die Finanzprobleme unserer Stadt werden nicht durch den Verkauf von Tafelsilber gelöst.
Und schon gar nicht auf Kosten eines Familienbetriebes. Lindau ist zwar arm, aber nicht armselig.
Für die Bunte Liste
Uli Kaiser