Rundgang am Langenweg mit 80 Interessierten

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Pressemitteilung der Bunten Liste

Über 80 Menschen nutzten am Sonntag Nachmittag die Einladung der Bunten Liste, bei einem Spaziergang am Langenweg die Trasse der beabsichtigten Unterführung zu besichtigen. Dabei wurden die ungeheuren Dimensionen dieses Projektes deutlich, bei dem nicht etwa der Langenweg verbreitert, sondern eine neue Fahrbahn zwischen Arbeitsagentur und Villa Spengelin angelegt und die Kolpingstraße dreispurig werden soll. Insgesamt würde eine Fläche von 8000 qm verbaut, was eine horrende Auswirkung auf das Stadtbild und -klima habe, so Stadtrat Matthias Kaiser. Nicht nur mehr als 130 Bäume fielen dem Projekt zum Opfer, sondern auch das denkmalgeschützte Kutscherhaus, das während der Veranstaltung zu besichtigen war.

Zahlreiche Besucher fragten angesichts der Gesamtkosten von mehr als 21 Millionen Euro mit einem städtischen Anteil von über 3 Millionen nach dem Sinn des Vorhabens, wo man einige Minuten Wartezeit spare, die man dann aber vor der Seebrücke im Stau wieder verliere, denn zweifellos würde eine Unterführung weiteren Verkehr anlocken, der dann ungebremst auf die Insel dränge.

Als Alternative nannte Kaiser eine mögliche Automatisierung der Schrankenanlagen, die Wartezeit einspare. Derzeit würden sie von der DB noch abgelehnt, mit einer Modernisierung der Stellwerktechnik seien sie jedoch durchaus umsetzbar, die Stadt solle hier entsprechenden Druck auf die Bahn ausüben

Zahlreiche Diskussionsteilnehmer bemängelten ein fehlendes Gesamtkonzept für den städtischen Verkehr. Im Stadtrat sprächen sich alle Fraktionen für eine Entlastung der Insel vom Autoverkehr aus, doch bei jeder anstehenden Entscheidung werde dies dann mehrheitlich abgelehnt; nicht nur beim Beschluss zur Unterführung, sondern auch beim geplanten Parkhaus an der Inselhalle oder beim Erhalt der Parkplätze im Altstadtkern, so Kaiser. Dabei biete die Inselstadt mit ihrem Stadtbussystem und bald zwei Bahnhöfen ideale Voraussetzungen für eine Verkehrsberuhigung.

Mit dem Appell „Es ist nie zu spät, unsinnige Projekte zu stoppen“ verwies Alexander Kiss auf das nun erst beginnende Planfeststellungsverfahren. Die Pläne lägen noch bis Ende der nächsten Woche aus, und bis zum 24.März könne jeder im städtischen Bauamt, Bregenzer Str. 8 schriftliche Einwände einreichen oder dort auch zu Protokoll geben.