Die Kleingartenanlagen beim Eichwaldbad erhalten!

Ein Thema in Lindau, das am lautesten nicht (öffentlich) diskutiert wurde, ist durch eine Recherche der Lindauer Zeitung auf die Tagesordnung gekommen. Es geht um die Kleingartenanlagen auf dem Gelände, die nördlich des neuen Bads im Eichwalds liegen – und die wohl im Bestand bedroht sind. Die Redaktion der Lindauer Zeitung hat dazu Fragen formuliert – und unsere Position dazu ist folgende:

“Sind Sie grundsätzlich der Meinung, dass ein Freizeitcluster in Lindau nötig und sinnvoll ist?
Müssen die Schrebergärten Ihrer Meinung nach erhalten werden/eine Alternative angeboten werden?”

Grundsätzlich befindet sich auf einem großen Teil der Fläche und auch im Bereich des Eichwalds bereits seit Jahren mit der Eisbahn, dem Schwimmbad, den Kleingärten eine Art „Freizeitcluster“ (sofern man diesen sperrigen Begriff hier verwenden will). Eine Zwang zu einer städtebaulichen Entwicklung durch neue Baukörrper, die dies alles und auch das Landschaftsschutzgebiet weiter gefährden, besteht überhaupt nicht.

Die Kleingartenanlage dient genau diesem Zweck, ist für die Gärtner:innen wertvoll und die Allgemeinheit kostenlos. Deshalb wurden die Gärten auch in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Diese Tatsache respektieren und verteidigen wir.

Notwendiges

Nötig ist, dass wir in der Stadt zuerst unsere Hausaufgaben machen – und z.B. die Weichen stellen, um möglichst bald ausreichend bezahlbare Wohnungen auch für das ärmere Drittel Lindauer Bürger:innen zu haben. Dazu gehört auch, eine tragfähige Finanzierung für unsere Schulen und Kitas aufzubauen, ohne wertvolle, weitere Grundstücke verkaufen zu müssen; einen zuverlässigen und emissionsfreien Stadtbus zu entwickeln.
Wir müssen jetzt die Dinge tun, die notwendig sind und auf die wir uns verständigt haben, um 2035 klimaneutral zu sein. Und natürlich auch die Dinge lassen, die uns auf dem Weg dazu behindern.

Nicht Notwendiges 

Zur Finanzierung des überteuerten Grundstücks, auf dem die Kleingärten liegen und das Hr. Schauer erworben hat, reichen die Parkgebühren völlig aus, da braucht es kein Freizeitcluster, das dem Flächennutzungsplan nicht entspricht und unseren Klimazielen widerspricht..
Nicht notwendig ist der Neubau einer Eishalle, nur weil der Betrieb der jetzigen Eisbahn, die erst vor einigen Jahren überdacht wurde, unglaublich teuer gemacht wird.
Nicht notwendig ist eine neue  Kletterhalle. Beides mag bestimmten Interessengruppen attraktiv erscheinen oder begehrenswert sein, es ist aber keine Daseinsfürsorge und keine soziale Frage. Erst wenn die nötigen Aufgaben auf einem guten Weg sind, sollten wir uns damit beschäftigen.

Was hilfreich wäre

Nötig ist jetzt vor allen Dingen, die Diskussion zu der Frage mit allen Betroffenen und Beteiligten auf Augenhöhe zu führen. Bisher gab es nur Gespräche einzelner Akteure, die ihre jeweiligen Interessen verfolgen. Höchste Zeit, die einzubeziehen, auf deren Kosten das gehen würde. Die Kleingärtner, der Umweltschutz, der Klimabeirat. Wir haben in unserer Stadt die Kompetenzen, um so eine Diskussion in einem transparenten, kooperativen Prozess zu führen. 

Das ist aus Sicht der Bunten Liste die minimale Voraussetzung, um zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen. Sollte das gelingen, hätten wir einen großen Schritt getan. Wenn es nicht dazu kommt ist unser Widerstand gewiss.

BUNTE LISTE Lindau, Daniel Obermayr