Wohl sichtlich ratlos stellt die LZ mal wieder Fragen zum Parken, zum Verkehr und zur Insel – … aber natürlich gibt die Bunte Liste gerne Hilfestellung und gute Antworten! 😉 Die LZ fragte bei den Organisatoren des Bürgerbegehrens sowie bei denjenigen, die statt des Parkhauses ein besseres Konzept befürworten, nach …
Hier sind unsere Antworten:
- 1.) Wie stehen Sie zur Forderung einer weitgehend autofreien Insel? Was verstehen Sie unter einer autofreien Insel?
Die Zukunftsvision der BUNTEN LISTE: Die Lindauer Insel als ein verkehrsberuhigtes und dadurch lebenswertes Zentrum im Sinne einer „slowcity/Cittaslow-Stadt“.
Den Inselkern mit Anwohnerparkplätzen – klare Einfahrtsregelungen für Anwohner, Lieferanten und sonstige Berechtigte beispielsweise mit ausfahrbaren Pollern (siehe Bregenz) – Inselkern als „wahre verkehrsberuhigte Zone“ einrichten.
Die Mehrzahl der öffentlichen Parkierungseinrichtungen vor der Insel vorsehen, um Autos vorher abzufangen (evtl. Parkdeck am Karl-Bever-Platz) – den Fußweg über die Seebrücke als besonderes Erlebnis wahrnehmen.
City-Logistik für die Insel oder auch für die Gesamtstadt aufbauen: Einkäufe werden von den Einzelhändlern an einen zentralen Ort vor der Insel gebracht, wo diese von den Käufern abgeholt werden können – Waren für den Einzelhandel werden dort wiederum von den Spediteuren und Paketdiensten angeliefert, wo diese von einem Logistiker an die Inselhändler zu festen Zeiten ausgeliefert werden. So wird übermäßiger Lieferverkehr reduziert.
Parkgebühren konsequent staffeln: „Insel – teurer/Stadtrand billiger“ mit Regelungen für Anwohner, Gewerbetreibende etc.
Stadtbuslinien 1 und 2 bis Karl-Bever-Platz – Umstieg in eine neu zu schaffende Inselrundlinie (mit Busspur auf der Zwanzigerstraße) im Viertelstundentakt (Shuttledienst für Inselhalle und Geschäfte/Gastronomie auf der Insel – evtl. kleine Elektrobusse)
Inselbahnhof attraktiver gestalten – „Zollmauer“ am Busbahnhof schleifen, um die Bahnsteige zugänglicher zu machen – mit der Bahn reisende Tagungsteilnehmer und Besucher der Insel können ihr Ziel noch leichter erreichen.
Bahnhaltestellen wieder eröffnen und modernisieren, im Stadtgebiet (Aeschach, Oberreitnau, Zech) und Landkreis (Rehlings, Schlachters, Hergensweiler), mit dem langfristigen Ziel einer Bodensee-S-Bahn – Pendler und Besucher erreichen die Insel besser mit der Bahn.
Mit Bahn und Bus anreisende BesucherInnen Lindaus mit attraktiven Kombiangeboten belohnen – (ermäßigte Tagungsgebühr, Pauschalangebote, Einkaufsermäßigungen …)
Car-Sharing-Angebot für Einheimische und Besucher ausbauen und besser bewerben.
Endlich Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Angriff nehmen –(Fahrradabstellanlagen, Ausbau Fahrradwege/-spuren, Einfahrt Heidenmauer für Fahrräder frei …)
Touristinfo als Mobilitätszentrale für Ticketverkauf (Busse, Bahn), Mitfahrzentrale, Car-Sharing, Leihfahrräder etc.
- 2.) Wie stehen Sie zum Vorschlag, Plätze der Altstadt autofrei zu machen ? Wenn sie diese Idee unterstützen: Wie viele Stellplätze wollen Sie streichen? Wie viele Plätze sollen für Anwohner bleiben? Welche Plätze sollen tatsächlich autofrei werden?
Selbstverständlich ist es für die BUNTE LISTE politisches Ziel, die Plätze auf der Insel vom Autoverkehr zu befreien und dadurch als Lebensraum für BewohnerInnen und BesucherInnen zu reaktivieren. Hierbei sollten vordringlich Anwohnerparkplätze erhalten bleiben. Im Rahmen des Mobiliätskonzepts, welches derzeit durch das Büro R+T-Verkehrsplanung erarbeitet wird, soll auch eine fundierte Parkraumuntersuchung stattfinden. Das Ergebnis könnte die Streichung von Stellplätzen unter Einbeziehung und in enger Abstimmung mit den Inselbewohnern sein. Hier will die BUNTE LISTE dem Moko nicht vorgreifen, könnte sich aber mittel- oder langfristig u.a. einen „autofreien“ Reichs-, Barfüßer- und Unterer-/Oberer Schrannenplatz vorstellen.
(Matthias Kaiser, Bunte Liste Lindau)