Pressemitteilung zum „Dieselgate“ rund um die Stadtbusse

Mit vielen Worten rechtfertigt die Koalition aus CSU, SPD, FW, FB und JU ihren Beschluss, Dieselbusse anzuschaffen.

Bei dem Versuch, für die Brennstoffzelle als einzig brauchbare Antriebstechnologie für den Stadtbus zu argumentieren, werfen sie den Bunten vor, sich Expertenwissen anzumaßen. Dabei ignorieren sie die Expertise echter Experten, unter anderem derer die vor einem Jahr die Machbarkeitsstudie für einen emissionsfreien Stadtbus durchgeführt haben. Die einhellige Meinung unbefangener und ideologiefreier Fachmenschen ist, dass jede elektrische Antriebstechnologie ihre Berechtigung und Anwendungsbereich hat. Ein Hinweis ist vielleicht, dass alle großen Bushersteller batterieelektrische Fahrzeuge entwickeln oder auf dem Markt gebracht haben. Diese Investitionen wurden nur getätigt, weil sich die Geschäftsführungen einen Markt dafür versprechen. Schon vor einem Jahr hat einer dieser Experten auch gesagt, dass eine Sache überhaupt keine Option sei. Nämlich Fossil betriebene Busse anzuschaffen.

Um dauerhafte Entscheidungen zu treffen, ist es keine gute Idee sich die Tatsachen zurecht zu biegen oder nicht zur Meinung passende Fakten auszublenden. Letztlich verlängert diese Entscheidung einfach nur die Dieselära im Stadtbus.

Aber das ist verschüttete Milch, denn der Beschluss wurde gefasst. Um so mehr freuen wir uns über die Bereitschaft derselben Gruppen, den Verkehrsanteil des Stadtbusses zu Lasten des Autos zu erhöhen. In der kommenden Sitzung des Stadtrats gibt es eine erste Gelegenheit zu beweisen wie Ernst es ihnen damit ist.

Das allein wird natürlich nicht genügen. Um den Stadtbus attraktiver zu machen müssen wir an vielen Stellschrauben drehen. Guter überörtlicher Bus- und Schienenverkehr sind wichtig. Er muss gegenüber dem Auto schneller werden, und wir brauchen viel mehr Kunden mit einem Abo.

Betriebszeiten und räumliche Abdeckung müssen erweitert werden. Und es braucht neue Wege zur Finanzierung. Wir freuen uns über viele Vorschläge!

Der nächste Schritt ist dann ein ehrgeiziger Beschluss über den zukünftigen Modal-Split, also den Verkehrsanteil von Auto, Bus, Zug und die aktive Mobilität Fußverkehr und Radfahren.

Daniel Obermayr,
für die Bunte Liste. Die bei der Bundestagswahl gar nicht kandidiert!